Chinesische Medizin - Traditionelle Chinesische Medizin TCM |
♦ Akupunktur
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Die Akupunktur ist wohl das bekannteste Therapieverfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin im Westen. Schon im 17. Jahrhundert brachten Jesuitenpater die Methode der Akupunktur nach Europa. Die Bezeichnung Akupunktur leitet sich von „Acus“ = Nadel und „punctura“ = Stich ab. |
Nach der alten chinesischen Auffassung ist der gesamte Körper von einem Netz von Meridianen (Energieleitbahnen) überzogen. Die Meridiane verbinden ca. 400 auf ihnen liegende Akupunkturpunkte, die auch über tiefe Verläufe zu den inneren Organen und Gewebestrukturen führen. Die Nadelung dieser Akupunkturpunkte beeinflusst sowohl die in den Meridianen fliessende Energie "Qi" wie auch die gegenpolaren Kräfte Yin und Yang. Das Ziel einer Akupunkturbehandlung ist die Harmonisierung und Stabilisierung des Gleichgewichts dieser lebenserhaltenden Kräfte, denn ein länger andauerndes Un-gleichgewicht der Kräfte führt in der Folge zu einer Erkrankung des betroffenen Lebewesens. |
Durch das Stechen bestimmter Akupunkturpunkte mittels Nadeln wird eine Reizwirkung ausgeübt. Für die Behandlung gilt es die richtige Auswahl und Kombination der Akupunkturpunkte mit der geeigneten Stichtechnik und der richtigen Dosierung zu finden. Das Stechen der Akupunkturpunkte sowie der Anwendung einer entsprechenden Nadeltechniken öffnet und schliesst die "Schleusen" und "Wehre" im Meridiansystem und so kann Qi zugeführt, oder wo zuviel vorhanden ist, abgeleitet werden. Unterschieden werden kräftigende (tonisierende) und ausleitende (sedierende) Techniken. Nur wenn das Qi in richtigem Masse und ohne Blockaden durch den Körper fliesst und ein Yin- und Yang-Gleichgewicht besteht, fühlen wir uns wohl und sind gesund. Bei der Auswahl der Akupunkturpunkte wird neben dem aktuellen Kranheitsbild auch die ursächliche Entstehungsweise einer Erkrankung Berücksichtigt. Darin unterscheidet sich die klassische Akupunktur von der rein symptomatisch orientierten Akupunktur. |
Anwendungsbereiche der Akupunktur: |
Liste der Erkrankungen, die gemäss der WHO (Welt-Gesundheits-Organisation) mit Akupunktur behandelt werden können: |
Indikationsliste |
Bronchopulmonale Erkrankungen: |
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Asthma bronchiale
Bronchitis
Hyperreagibles Bronchialsystem
Pseudokrupp |
Gastrointestinale Erkrankungen: |
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Cholezystitis
Colitis ulcerosa
Colon irritabile (Reizdarm)
Funktionelle Magen-Darm-Störungen
Hepatitis
Morbus Crohn
Obstipation, Diarrhoe
Ulcus ventriculi, Ulcus duodeni
Ösophagitis, Gastritis, Gastroenteritis
Singultus, Hyperemesis |
Gynäkologische Krankheitsbilder: |
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Fertilitätsstörungen, Frigidität
Geburtsvorbereitung, Geburtseinleitung, Geburtserleichterung
Klimakterisches Syndrom
Laktationsstörungen
Mastopathie
Prämenstruelles Syndrom
Zyklusstörungen, Dysmenorrhoe |
Hauterkrankungen: |
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Heuschnupfen *
Neurodermitis
Psoriasis *
Urtikaria (Nesselsucht) |
Herz-Kreislauf-Erkrankungen |
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Angina pectoris, koronare Herzerkrankung
Durchblutungsstörungen
Funktionelle Herzerkrankungen
Herzrhythmusstörungen
Hypertonie
Hypotonie |
Neurologische Erkrankungen: |
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Atypischer Gesichtsschmerz
Interkostalneuralgie
Lähmungen, Fazialisparese
Migräne
Phantomschmerz
Polyneuropathie, Parästhesien
Spannungskopfschmerz
Trigeminusneuralgie
Vegetative Dysfunktion
Zosterneuralgie |
Psychische und psychosomatische Störungen und Suchterkrankungen: |
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Erkrankungen des Stütz- und Bewegungssystems: |
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Arthralgien, Arthrosen, Arthritis, rheumatoide Arthritis
BWS-Syndrom
Epikondylopathien
Gonarthrose, Gonalgie
HWS-Syndrom, Tortikollis
Karpaltunnelsyndrom
Koxarthrose, Koxalgie
LWS-Syndrom, Lumbago, Ischialgie
Myofasziale Schmerzsyndrome
Pseudoradikulärsyndrome
Radikulärsyndrome
Schulter-Arm-Syndrom, Periarthritis humeroscapularis
Tendinopathien (Erkrankungen der Sehnen, z.B. Tennis-Ellenbogen, Achillessehnenentzündung) |
Urologische Erkrankungen: |
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Cystitis, Prostatitis
Enuresis nocturna
Funktionelle Störungen des Urogenitaltraktes, Reizblase
Harninkontinenz
Impotenz
Pyelonephritis |
Diese Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. * Nicht auf der WHO-Liste |