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UNTERSCHIEDLICHE KOMMUNIKATIONSWELTEN VON MANN UND FRAU

Beide Seiten der Kommunikation ausnützen
Die Ausgewogenheit zwischen Individualität und Allgemeingültigkeit anstreben

Im Alltag ist zu beachten, dass sich Mann und Frau nicht nur äusserlich unterscheiden; sie kommunizieren auch anders.

von CLAUDIA KLINGLER

Männer und Frauen sind nicht nur anders, sie sprechen und hören auch unterschiedlich. Was in gewissen Situationen spannend, faszinierend und aufregend sein kann, ist im beruflichen wie auch im privaten Alltag aber oft auch hemmend, demoti- vierend und konfliktbeladen. Missverständnisse sind dadurch vorprogrammiert, besonders wenn das klare Bewusstsein für die Andersartigkeit der Kommunikation fehlt. Natürlich dürfen wir nicht vergessen, dass wir alle einzigartige Individuen sind. Was für den einen hundertprozentig zutrifft, muss für andere nicht im gleichen Mass gelten. Die wichtigsten Unterschiede können aber trotz- dem in verallgemeinernder Form beschrieben wer- den.

Schon lange wissen wir, dass die beiden Gehirn- hälften unterschiedliche Aufgaben wahrnehmen. Unsere linke Gehirnhälfte arbeitet analytischund logisch, die rechte ist für Intuition, Kreativität und Gefühle zuständig. Frauen setzen zur Problemlö- sung stärker die rechte Gehirnhälfte ein, Männer eher die linke. Für Männer zählen in erster Linie Fakten, Zahlen und Resultate, für Frauen ist ein angenehmes Gesprächsklima wichtiger. Männli- ches Selbstverständnis definiert sich durch die Fähigkeit, etwas Greifbares hervorzubringen und in Lösungen zu denken, während sich das wei- bliche Selbstbewusstsein durch Gefühle und die Qualität von Beziehungen definiert. Frauen haben eine emotionalere Sprache und verwenden des- halb auch ein entsprechendes Vokabular. Männer denken strukturierter, ihr Vokabular ist sachlicher und zielgeichteter. So treten im Alltag zwei Kom-

munikationswelten in Kontakt: die weibliche mit dem Bedürfnis nach einer guten Beziehungsqua- lität und die männliche, mit ihrer rationalen Resul- tatorientiertheit. Frauen fühlen sich durch hitzige Debatten häufig verunsichert und sind auch in Konfliktund Mobbing-Situationen verletzlicher, weil ihnen die Beziehungsebene eines Gespräches wichtiger als die Sachebene ist. Es zeigt sich, dass durch diese Ungleichheiten viele unnötige Reiberein und Konflikte entstehen.

Ganzheitlich zum Erfolg
Wo liegen nun die Chancen in der Kenntnis der zwei Kommunikationswelten? Im Arbeitsumfeld können beispielsweise neben den männlich rationalen, strukturierten Problemlösungsstrate- gien vermehrt die weibliche Art der intuitiven Pro- blemlösung und ihr Gespür für Beziehungen ein- gebunden werden. Nur ganzheitliches Denken führt zu Erfolg und die Arbeitsmotivation ist höher, wenn das Bedürfnis nach sozialem Kontakt befrie- digt wird. Wer die Sprache seiner Mitarbeitenden versteht, kann sie effektiv führen und fördern. Mit dem Wissen um die Andersartigkeit ist eine gleichberechtigte Kommunikation möglich und dies trägt zur Erhaltung eines angenehmen und produktiven Betriebsklimas bei. Viele Unstimmig- keiten im privaten Umfeld können mit dem Wissen um die Unterschiede der Sprachwelten und deren gegenseitiger Akzeptanz bereinigt oder vermieden werden.

Wissen allein genügt nicht. Es ist wie bei allen Fertigkeiten: Erst regelmässiges Training macht den/die MeisterIn. Um sich genügend Selbst- vertrauen und ein vertieftes Wissen anzueignen, das in der Praxis auch gewinnbringend umgesetzt werden kann, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Im privaten Umfeld haben sich Einzel- oder Paarberatungen mit verschiedenen Ansätzen be- währt. Ebenfalls beliebt sind Kommunikationstrai-

nings, welche die zwei Sprachwelten genügend miteinbeziehen und Gelegenheit zum Üben und Experimentieren bieten. In Organisationen sind Teamberatungen und Teamentwicklungen mit ver- schiedenen, situativ angepassten Methoden, aber auch Einzelberatungen von Führungskräften sehr wirkungsvoll.

 

 

 

 

 




 

 


In Seminaren kann Kommunikationstraining mit unterschiedlichen Schwerpunktthemen und Kon- fliktmanagement auch einem breiteren Kreis von Mitarbeitenden weitergegeben werden.

Wichtig dabei bleibt in jedem Fall, der Ausgewogenheit zwischen Individualität und Allgemeingültigkeit die notwendige Beachtung zu schenken. In der Praxis ist immer wieder zu erleben, wie sich mit dem aktiven Wissen um die Eigenart der zwei Kommunikationswelten plötzlich Türen öffnen und neue Möglichkeiten entdeckt werden können.

Dieser Artikel erschien am Mittwoch, 8. Januar 2003 in den folgenden Organen: Der Landbote, Der Zürcher Oberländer, Anzeiger von Uster, Thurgauer Nachrichten und Zürichseezeitung

Claudia Klingler ist Beraterin und Trainerin bei der "The Good Solution GmbH" für Beratung, Training, Consulting und Schulung in Winterthur.

Tel. 052 233 97 37
www.the-good-solution.com

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